Natürlich haben diese obersten Dienstherren trotz allem doch auch eine
Verantwortung. Wenn das stimmt, was die Korrespondentin um kurz vor 18 Uhr
im Phoenix Interview gesagt hat, dass Schaller & Sauerland die Loveparade
unbedingt wegen der eigenen Imagepflege nach Duisburg haben wollten, dann
können die beiden im Grunde nicht straffrei wegkommen!
Nach meiner Ansicht müssen sowohl Rainer Schaller als auch Adolf Sauerland
nachweisen, dass sie ihrer besonderen Verantwortung infolge ihres Eintretens
für die Austragung der Loveparade in der Form nachgekommen sind, indem
sie mehrmals nach dem Stand der Orgaisation gefragt haben müssen und
weiter ähnlich eintretend hätten wissen wollen, ob es da und dort möglicher-
weise ernste Bedenken gebe!
Von Stadt und Veranstalter wollen möglicherweise nur die jeweiligen
obersten Dienstherren, dass die Loveparade in Duisburg stattfindet.
Was nicht selten zu der Problematik führt, dass sich von den jeweiligen
Orga-Teams niemand so recht verantwortlich fühlt.
Möglicherweise wurde die Genehmigung der Loveparade deshalb zu
halbherzig ausgestellt ?
= Sowohl Rainer Schaller als auch Adolf Sauerland müssten dann noch
dringlicher auf Schadenersatz und Schmerzensgeld zu Gunsten der
Hinterbliebenen verklagt werden!
Jeweils 50.000 Euro würde beiden finanziell kaum wehtun.
Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch
= Mindestens
Loveparade-Anklage
Schaller und Sauerland sollen als Zeugen im Loveparade-Verfahren aussagen
12.02.2014 | 09:46 Uhr
Duisburg.
Dreieinhalb Jahre nach der Loveparade-Katastrophe von
Duisburg hat die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen des Unglücks
abgeschlossen. Gegen zehn Personen wird Anklage erhoben. Veranstalter
Schaller und Ex-OB Sauerland sollen als Zeugen in dem Mammutverfahren
aussagen. Unsere Chronik zur Begründung der Anklage.
Exakt 1298 Tage nach der
Loveparade-Katastrophe hat die Staatsanwaltschaft Duisburg am Dienstag offiziell
ihre Ermittlungen abgeschlossen und Anklage beim Landgericht Duisburg erhoben
. Von den ursprünglich 17 Beschuldigten – einer
ist inzwischen verstorben – soll nur noch zehn der Prozess gemacht
werden. Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat für Mittwochvormittag
eigens in die 800 Besucher fassende Rheinhausenhalle eingeladen, um ihre
Anklageschrift in einer Pressekonferenz zu präsentieren. Lesen Sie hier
die Ereignisse des Vormittags in unserer Chronik:
12.30 Uhr:
In
einer zusätzlichen Pressekonferenz zur Anklageerhebung hat Duisburgs
Oberbürgermeister Sören Link weitere Konsequenzen für die sechs
Mitarbeiter der Stadtverwaltung angekündigt. Gegen die Beschuldigten sei
ein Disziplinarverfahren eröffnet worden, das aber bis zur Entscheidung
des Gerichts ausgesetzt wird. Ansonsten werde es vorerst keine weiteren
Schritte geben. Dieses Vorgehen sei mit der Kommunalaufsicht
abgestimmt.
11.04 Uhr: Die Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft ist nun beendet. Die Diskussionen gehen aber weiter.
11.01 Uhr:
Horst Bien unterstreicht noch einmal, dass es Aufgabe der
Staatsanwaltschaft sei, strafrechtliche Schuld und nicht politische oder
moralische Verantwortung festzustellen. Der kommende Prozess könne aber
auch zu einer Klärung in gesellschaftlicher Hinsicht führen.
Loveparade Duisburg - Wer angeklagt ist und wer nicht
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat gegen
vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent und sechs Bedienstete der
Stadt Duisburg Anklage erhoben. Tatvorwurf: fahrlässige Tötung,
fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Körperverletzung im Amt.
Angeklagt sind:
- Vier
Mitarbeiter von Lopavent: Gesamtleiter, Produktionsleiter,
Sicherheits-Verantwortlicher und technischer Leiter der Loveparade 2010
- Drei Bedienstete des städtischen Bauamtes
- Drei
städtische Bedienstete in leitender Funktion: Der für das Prüfungsteam
zuständige Abteilungsleiter, die Amtsleitern Baurecht und Baudezernent
Jürgen Dressler
Nicht angeklagt sind:
- Gegen
Ordnungsdezernent Wolfgang Rabe, leitende Mitarbeiter des
Ordnungsamtes, den Polizeiführer Kuno S. und den von Lopavent
eingesetzte Crowd-Manager ist das Verfahren eingestellt worden
- Ex-OB Adolf Sauerland und Veranstalter Rainer Schaller gehörten schon früh nicht mehr zu den Beschuldigten
10.59 Uhr: Rund 445.000 Personen waren laut
Staatsanwaltschaft zum Unglückszeitpunkt auf dem Gelände und in den Zu-
und Abgangsbereichen. "Die Planung war, dass die Menschen in Bewegung
bleiben", so Oberstaatsanwalt Bien. Dass das nicht passiert ist, habe
den Kollaps mit ausgelöst.
10.56 Uhr: Rainer
Schaller und EX-OB Adolf Sauerland sollen als Zeugen vor Gericht
aussagen. Sie sind zwei von insgesamt 149 Zeugen, die die
Staatsanwaltschaft benennt.
Viele offene Fragen
10.54 Uhr:
Weshalb wurden die Ermittlungen gegen Wolfgang Rabe eingestellt? Eine
Frage, die sich viele Menschen im Raum stellen: Auch als Koordinator
habe er nicht die Verantwortung für alle Planungsaspekte der Loveparade
gehabt, so Oberstaatsanwalt Bien. Die Ämter für die der
Ordnungsdezernent Verantwortung hatte, seien nicht für die baurechtliche
Genehmigung verantwortlich gewesen.
Video
Knapp dreieinhalb Jahre nach dem Unglück auf der Loveparade erhebt
die Staatsanwaltschaft Anklage gegen insgesamt zehn Beteiligte.
Angeklagt sind sechs Mitarbeiter der Stadtverwaltung Duisburg und vier
Mitarbeiter von Lopavent.
10.50 Uhr: Gegen Professor Schreckenberg, den die Stadt
Duisburg befragt hat, wurde ebenfalls nicht ermittelt. Er war nicht
beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die gesamte Loveparade zu
erstellen und habe demnach auch nie einen kompletten Überblick über die
Veranstaltung gehabt. Schreckenberg wurde nur zu Einzelaspekten
befragt.
10.49 Uhr: Dies gelte genauso für Duisburgs damaligen OB Adolf Sauerland.
10.47 Uhr:
Lopavent-Geschäftsführer Schaller ist nicht unter den Beschuldigten,
weil er Planung und Durchführung auf seine Fachleute übertragen hat. Er
hatte aus Sicht der Staatsanwaltschaft demnach keinen Einfluss auf die
Planungen genommen und auch keinen Hinweis auf Plannungsmängel.
Nach der Anklageerhebung durch die
Staatsanwaltschaft Duisburg ist nun das Landgericht Herr des
Loveparade-Verfahrens. Das sind die weiteren Schritte, bis es zu einem
möglichen Hauptverhandlungstermin kommt.
10.45 Uhr: Inwiefern haben die Warnungen von
Polizei und Feuerwehr eine Rolle gespielt? Bei einem Seminar im März mit
dem ehemaligen Chef der Dortmunder Feuerwehr haben Bedienstete der
Stadt bereits davor gewarnt, die Loveparade durchzuführen. Eine Antwort
auf die Frage gibt Bien nicht, "da würden wir zu tief in die
Beweisführung einsteigen".
10.41 Uhr:
Insbesondere die Maßnahmen der Polizei seien nach Feststellungen des
Massenforscher Keith Stills weder für sich genommen noch insgesamt
ursächlich für den tragischen Ausgang der Loveparade.
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