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Sonntag, 19. Mai 2013

Assad: nur das syrische Volk kann entscheiden - wie gleichgeschaltet sind besonders ARD & ZDF ???

= Das ist eine gute Sache:
Das syrische Volk soll über eine Volksabstimmung frei entscheiden!
Gleichzeitig sollte die internationale Staatengemeinschaft dem syrischen
Volk vorab ca 5 Milliarden Euro zusagen,wenn es sich für ein Ende der
Assad-Herrschaft entscheidet!

Auch das unten folgende Interview mit dem sehr erfahrenen
Korrespondenten um den Nahen Osten und langjährigen Leiter des
ARD Studios in Kairo,Jörg Armbruster,sorgt sicherlich nicht nur bei
mir für Irritationen.
Hätte die internationale Staatengemeinschaft - insbesondere der UN
Sicherheitsrat - zumindest das gemacht,was besonders über ein
geschlossenes Auftreten dieses weltbewegenden Gremiums möglich
gewesen wäre und immer noch möglich ist,nämlich eine Flugverbotszone
einzurichten mit der eindringlichen Mahnung,dass bei einem Verstoß nicht
nur militärisches Fluggerät des Assad-Regimes zerstört wird,sondern
möglicherweise auch Panzer,dann hätte dieser zerstörerische und tod-
bringende Bürgerkrieg heute möglicherweise sogar beendet sein können. 
Praktisch gleiches müsste auch für die oppositionellen Bürgerkriegs-
Parteien gelten,doch 1. vefügen diese eigentlich über keine Flugzeuge
und 2. steht das internationale Recht eindeutig mehr auf der Seite des
Widerstands gegen die Assad-Diktatur! Schließlich hat das Assad-Regime
in Damaskus schon vor langer Zeit die Staatsgewalt über das syrische Volk
auf doch eindeutig unrechtmäßige Weise an sich gerissen!
= Und dazu sind doch kaum Bodentruppen erforderlich!

Schließlich gibt es den UN Sicherheitsrat in dieser Form nur,weil
besonders die damalige Sowjetunion und die USA - sowie viele weitere
Nationen - die unmenschliche Nazi-Diktatur beendeten !!!
Einen herzlichen Dank dafür!
Ebenso ein herzlichen Dank an alle anderen daran beteiligten Nationen!

Doch in der Gegenwart hat dieses so bedeutende Gremium offenbar völlig
den Durchblick und noch mehr die entsprechende Verantwortung aus den
Augen verloren ???
Wenn Moskau ein Raketenabwehrsystem an das Assad-Regime liefert
und nicht gleichzeitig vor einem weiteren Aufrüsten der eindeutig auch
als Terror-Organisation einzustufenden Hisbollah im Libanon warnt
(eigentlich schon weit vorher!),dann zerstört Moskau nicht nur mehr und
mehr die Erinnerung an die großartigen Tage der Beendigung des 2. Weltkriegs Anfang Mai 1945!

Im Grunde darf besonders ein ständiges Mitglied und zudem Veto-Macht
im UN Sicherheitsrat auf keinen Fall so handeln!
Schließlich werden damit die eigenen Verpflichtungen um eine bemüht
objektive Haltung in der Welt gegenüber der internationalen Staaten-
gemeinschaft in ihren Grundfesten erschüttert!

Gleichzeitig ist auch die israelische Politik in mancherlei Hinsicht
inakzeptabel und ebenso mit deutlichen Worten zu kritisieren und zu
ermahnen! Das Dilemma dabei - besonders auch aus Sicht der russischen
Regierung - ist aber,dass besonders Moskau(auch Peking) ja selbst auch
kaum fundierte Kritik am eigenen System durch die eigenen Staatsbürger
duldet!
Über die internationale Medien-Berichterstattung ist immer wieder  zu
erfaren,dass es in den anderen drei ständigen Mitgliedstaaten und Veto-
Mächten im UN Sicherheitsrat,also in Frankreich,Großbritannien und den
USA wesentlich leichter möglich ist,dass die eigenen Staatsbürger
besonders fundierte Kritik am eigenen Sytem üben können!
Peking und Moskau sind also auch gewissermaßen dazu verpflichtet,
in den Heimatländern mehr und mehr besonders fundierte Kritik am
eigenen System zuzulassen! Alles andere würde doch unweigerlich auch
eine Destabilisierung in anderen Regionen in der Welt mit begünstigen!
Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch

Vom Krieg zerstörte Häuser im syrischen Azaz
ARD-Nahost-Experte Armbruster zum Syrien-Konflikt

Militäreingriff hätte unabsehbare Folgen

Dass Chemiewaffen in Syrien eingesetzt wurden, steht für den ARD-Nahost-Experten Armbruster fest. Welche Seite dafür verantwortlich ist, sei weiter unklar - die Rebellen oder das Assad-Regime? Falls nun die USA der türkischen Forderung nachgeben und militärisch in den Konflikt eingreifen würden, könnte dies die ganze Region destabilisieren, sagt Armbruster im tagesschau.de-Interview.
tagesschau.de: Sie kennen die Lage in Syrien gut. Lässt sich sagen, wer im März in Khan al Assal Chemiewaffen eingesetzt hat - die Rebellen oder die Anhänger von Präsident Baschar al Assad?
Jörg Armbruster: Es ist sehr schwer einzuschätzen, welche Seite für den Angriff verantwortlich ist. Dass Chemiewaffen eingesetzt wurden, daran allerdings besteht kein Zweifel. Die Rebellen haben natürlich Interesse daran, einen solchen Einsatz dem Regime Assad in die Schuhe zu schieben. Sie hoffen auf ein Eingreifen des Westens. Assad hat ein Interesse daran, die Rebellen für den Angriff verantwortlich zu machen, um sie in der Weltöffentlichkeit zu diskreditieren. Der Westen sollte sich derzeit damit zurückhalten, aus dem Vorfall weitreichende politische Konsequenzen zu ziehen.

Zur Person

Jörg Armbruster war Leiter des ARD-Studios in Kairo und berichtetete über die Entwicklungen in Ägypten, Libyen und Syrien. Bei einer Recherchereise in Syrien wurde der ARD-Journalist vor einigen Wochen schwer verletzt.
tagesschau.de: Assad will, dass eine unabhängige UN-Kommission den Giftgas-Angriff aufklärt. Warum tut er das?
Armbruster: Assad spürt den wachsenden Druck der internationalen Gemeinschaft. Man kann vermuten, dass auch die Russen hinter den Kulissen Druck gemacht haben. Möglicherweise ist Assad sich sicher, dass so eine internationale Kommission nichts finden wird. Der Angriff im März ist über zwei Monate her. Da könnte es schwierig werden, den Einsatz von Chemiewaffen noch eindeutig dem Regime Assad zuzuweisen.

Erdogan will die USA zur Militäraktion bewegen

tagesschau.de: Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sieht das anders. Er ist sich sicher, dass Assad Chemiewaffen einsetzt - und zwar schon länger. Welche Interessen verfolgt die Türkei mit dieser Aussage?
Armbruster: Ich weiß nicht, über welche Informationen die Türkei verfügt. Die USA äußern sich ja wesentlich zurückhaltender. Erdogan möchte ganz offensichtlich die Amerikaner dazu bewegen, in den Konflikt einzugreifen. US-Präsident Barack Obama will dies zum jetzigen Zeitpunkt aber ganz offenbar nicht.
Leblose Tierkörper in Khan al Assal nach angeblichem Einsatz von Chemiewaffen im März.
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Leblose Tierkörper in Khan al Assal nach angeblichem Einsatz von Chemiewaffen im März.

"Ein Eingreifen könnte die ganze Region destabilisieren"

tagesschau.de: Die USA und Frankreich haben deutlich gemacht: Chemiewaffen sind eine "rote Linie", die zum Eingreifen zwingt. Warum zögern die USA noch?
Armbruster: Das hat verschiedene Gründe. Obama zieht gerade seine Soldaten aus Afghanistan ab, er hat sie aus dem Irak abgezogen. Er will keinen neuen Krieg für die USA und schon gar keine Bodentruppen. Ein Eingreifen in Syrien hätte derzeit sehr schwer überschaubare Folgen und könnte die ganze Region destabilisieren.
tagesschau.de: Die Republikaner fordern von der Obama-Regierung die Einrichtung einer Flugverbotszone und "humanitärer Schutzzonen" - wollen die Republikaner diesen Krieg?
Armbruster: Auch die Republikaner wissen, wie kompliziert die Einrichtung solcher Schutzzonen ist. Ich war im Norden von Syrien unterwegs. Es ist ja nur ein schmaler Streifen, der von den Rebellen gehalten wird. Und in diesem Gebiet wird eigentlich überall gekämpft. Ich glaube nicht, dass es eine Schutzzone geben kann, die von Angriffen verschont wird - zumal Assad auch mit Raketen die von den Rebellen gehaltenen Stellungen angreift.
Wenn der Westen eine solche Schutzzone einrichtet, dann muss er damit rechnen, sehr schnell in diesen Krieg involviert zu werden. Sie könnte wohl nur durch Bodentruppen dauerhaft gesichert werden. Und Bodentruppen ins Land schicken - das will im Westen derzeit niemand.

"Klammheimliche Freude über Veto-Politik"

tagesschau.de: Im UN-Sicherheitsrat blockieren Russland und China einen Militäreinsatz. Ist das dem Westen vielleicht sogar ganz recht?
Armbruster: Ich habe manchmal den Eindruck, dass der Westen klammheimliche Freude empfindet über die Veto-Politik von Russland und China, weil jedes Engagement in Syrien die Gefahr birgt, dass eigene Soldaten sterben und man in einen viel größeren Krieg verwickelt wird als nur den Bürgerkrieg in Syrien.
Dieses Bild der staatlichen syrischen Agentur Sana soll Zerstörungen nach dem Raketenangriff Israels zeigen.
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Dieses Bild der staatlichen syrischen Agentur Sana soll Zerstörungen nach einem Raketenangriff Israels zeigen.

Russlands Militärlieferungen: "Ein Signal in Richtung Israel"

tagesschau.de: Russland will offenbar Luftabwehr-Raketen nach Syrien liefern. Warum facht Russland den Konflikt zusätzlich an?
Armbruster: Dies ist wohl ein Signal in Richtung Israel. Anfang der Woche hatten die Israelis mit einem groß angelegten Angriff militärische Forschungslabors und Einrichtungen zerstört. Wenn Syrien über ein Flugabwehrsystem verfügen würden, dann wären solche Angriffe ungleich schwerer durchzuführen. Und es ist ja davon auszugehen, dass solche Angriffe weitergehen - nämlich immer dann, wenn das Regime Assad wieder einen Militärkonvoi für die Hisbollah - die Israel offen droht - im Südlibanon zusammenstellt.
tagesschau.de: Besteht die Gefahr eines Flächenbrandes?
Armbruster: Assad spricht bei den israelischen Angriffen ja schon jetzt von einer Kriegserklärung. Und irgendwann werden Assad oder der Iran oder die Hisbollah auf diese Angriffe reagieren.

Konferenz ohne Aussicht auf Erfolg

tagesschau.de: Ende Mai soll es eine Internationale Syrien-Konferenz geben. Was kann sie bringen?
Kerry und Lawrow bemühen sich um neue Verhandlungslösung
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US-Außenminister Kerry und sein russischer Kollege Lawrow beschlossen kürzlich, eine internationale Konferenz ins Leben zu rufen.
Armbruster: Gut ist sicherlich, dass die USA und Russland versuchen, eine gemeinsame Linie im Syrien-Konflikt zu finden. Noch sind Amerikaner und Russen aber sehr weit voneinander entfernt. Die USA wollen Assad stürzen. Russland glaubt, eine Lösung des Konflikts nur mit Assad finden zu können.
Völlig unklar ist auch, welche Teile der zersplitterten syrischen Opposition dort am Tisch sitzen sollen. Und selbst wenn dort ein Waffenstillstand beschlossen würde, so gibt es ja mittlerweile ganze Brigaden von Dschihadisten unter den Rebellen, die solch eine Vereinbarung sofort wieder torpedieren würden. Die Erfolgsaussichten einer solchen Konferenz sind also nicht sehr groß.
Das Interview führte Simone von Stosch, tagesschau.de
Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 11. Mai 2013 um 15:00 Uhr.
Stand: 10.05.2013 17:54 Uhr

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