distanzieren und jegliche Waffenlieferungen unverzüglich einstellen,dann wird das
Syrien- Recht auf medizinische Versorgung
September 2012 Von den gewalttätigen Auseinandersetzungen in
Syrien sind zunehmend Zivilbevölkerung, Verletzte, Ärzte, medizinisches
Personal sowie die gesamte Gesundheits-versorgung betroffen. „Ärzte der
Welt“ mahnt an, dass auch in Kriegszeiten die Regeln des humanitären
Völkerrechts gelten.
Diese müssen von allen Konfliktbeteiligten eingehalten werden,
damit unter Wahrung des medizinischen Auftrags und der beruflichen
Verantwortung die Auswirkungen des Krieges begrenzt werden können.
Derzeit wird die medizinische Versorgung in Syrien instrumentalisiert
und manchmal sogar als Waffe eingesetzt. Im Alltag bedeutet dies: Ärzte
und medizinisches Personal werden ermordet und gefoltert, Verletzte
suchen aus Angst vor Repressalien die Krankenhäuser nicht mehr auf,
Ärzte werden in ihrer Arbeit in den Krankenhäusern sowie den
bombardierten und besetzten Gebieten ständig behindert. Der heimliche
Transport von Medikamenten wird als Straftat angesehen. Die Gewalt gegen
Zivilisten kennt keine Grenzen: Es gibt schätzungsweise 19.000 Tote,
Tausende sind inhaftiert, Hunderttausende sind vertrieben oder auf der
Flucht und viele Verletzte sind ohne Hilfe.
Bittere Realität in SyrienAuch wenn wir nach wie vor nur
einen begrenzten Zugang zu den Opfern haben, ist es unsere Pflicht,
angesichts dieser schrecklichen Situation mit allem Nachdruck auf die
untragbaren Verhältnisse hinzuweisen und die Konfliktparteien an ihre
Verantwortung zu erinnern.
Wir wollen einige humanitäre Rechte, die derzeit missachtet werden,
wieder ins Bewusstsein rufen und richten an alle folgenden Appell:
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen sind Zivilisten zu schützen.
"Ärzte der Welt“ sagt nein zur Bombardierung und Tötung von Zivilisten, Frauen und Kindern.
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen sind Ärzte und medizinisches Personal zu schützen.
"Ärzte der Welt“ sagt nein zur Tötung und Folterung von Ärzten, nur weil diese Verletzten helfen wollen.
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen sind die Verletzten zu
schützen, die Krankenhäuser als Ort der Zuflucht zu verschonen und die
Ärzte in ihrer medizinischen Aufgabe nicht zu behindern.
"Ärzte der Welt“ sagt nein zum Angriff auf Krankenhäuser und dazu, dass diese Orte von Folter und Unterdrückung werden.
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen ist Ärzten und medizinischem
Personal der Zugang zu Verletzten und zur Zivilbevölkerung zu
erleichtern.
"Ärzte der Welt“ sagt nein zur Beeinträchtigung der medizinischen Arbeit und zu Angriffen und Gewalt gegenüber Helfern.„Ärzte
der Welt“ erinnert daran, dass jeder Mensch, immer, egal wo, ohne
jegliche Diskriminierung ein Recht auf medizinische Versorgung hat.
Die Genfer Konvention hat hier deutlich die Rechte festgelegt:
Im zweiten Zusatzprotokoll des gemeinsamen Artikel 3
(nicht internationale bewaffnete Konflikte) sind ausführliche
Schutzbestimmungen zugunsten von Zivilbevölkerung, Verwundeten, Kranken
und Schiffbrüchigen bestimmt. Diese völkerrechtlichen Regeln gelten auch
in Syrien.
„Ärzte der Welt“ hilft den Anrainerstaaten Libanon und Jordanien, die
medizinische Versorgung der Verletzten und Flüchtlinge zu
gewährleisten. Dieses Programm wird von Sternstunden e.V. unterstützt.
Sonntag, 2. Juni 2013
Bundesaußenminister Guido Westerwelle fordert eine Feuerpause in der syrischen Stadt Kusseir.
Er appellierte sowohl an das Regime, als auch an die Rebellen, den Kampf
zu unterbrechen, damit die Bevölkerung versorgt werden kann.
Das syrische Regime lehnt das ab. Es versprach Hilfsorganisationen
inzwischen zwar Zugang zu Kusseir - allerdings erst, wenn die
Militäroperationen dort beendet seien.
Die UNO erklärte, es gebe Berichte, wonach in Kusseir tausende Menschen
zwischen den Fronten gefangen seien. Verletzte könnten nicht versorgt
werden. Stadtviertel würden willkürlich beschossen und bombadiert.
Kusseir liegt in der Nähe der libanesischen Grenzen und ist strategisch
bedeutsam, weil sich dort Nachschubwege kreuzen. Seit Wochen kämpfen
Regierungstruppen mit libanesischen Hisbollah-Kämpfern gegen Rebellen.