Doktortitel
CDU-Fraktion stellt sich hinter Graf
Der Vorsitzende der Berliner CDU-Fraktion, Florian Graf, hat Fehler bei der Erstellung seiner Doktorarbeit eingeräumt. In einer persönlichen Erklärung teilte er mit, er habe die Universität Potsdam am Freitag darum gebeten, ihm den Doktortitel zu entziehen.Auf einer Sondersitzung der CDU-Fraktion am kommenden Donnerstag will er in geheimer Abstimmung die Vertrauensfrage stellen.
Die Fraktion stärkte ihrem Vorsitzenden am Samstag demonstrativ den Rücken. Grafs Entscheidung, seinen Doktortitel zurückzugeben, verdiene hohen Respekt, sagte Vize-Fraktionschef Evers dem rbb. Die Fraktion schätze Grafs fachliche Kompetenz und seinen menschlichen Anstand. Berlins Innensenator und CDU-Vorsitzender Frank Henkel sagte Medienberichten zufolge: "Florian Graf ist ein ausgezeichneter Fraktionsvorsitzender und damit ist für mich die Debatte beendet."
Graf: Bin eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden
Zur Begründung für diesen Schritt erklärte Graf, er habe nach
eingehender Prüfung in den letzten Wochen festgestellt, dass er den an
sich selbst gestellten Ansprüchen an seine Dissertation nicht gerecht
geworden sei. An einigen Stellen habe er wissenschaftlich nicht
fehlerfrei gearbeitet. Der 38-jährige Berliner hat 2010 an der Uni Potsdam in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften promoviert. Die Arbeit hatte bislang wegen der geplanten Veröffentlichung in der "Zeitschrift für Parlamentsfragen" einem Sperrvermerk unterlegen und war der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Wie die Universität mitteilte, veranlasste die Dekanin eine Prüfung der Arbeit, als die Aufhebung des Sperrvermerks geprüft wurde. "Daraus ergab sich ein Plagiatsverdacht, zu dem Dr. Graf um Stellungnahme gebeten wurde", hieß es weiter.
Stand vom 28.04.2012
Dieser Beitrag gibt den Sachstand vom 28.04.2012 wieder. Neuere Entwicklungen sind in diesem Beitrag nicht berücksichtigt.
Dieser Beitrag gibt den Sachstand vom 28.04.2012 wieder. Neuere Entwicklungen sind in diesem Beitrag nicht berücksichtigt.